In Zusammenarbeit mit dem Global Network for Advanced Management (GNAM), zu dem auch die ESMT Berlin gehört, wurden 2035 internationale Wirtschaftsstudierende zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Das Ergebnis der heute veröffentlichten Umfrage zeigt, dass die Studierenden zunehmend besorgt über die Klimakrise sind und sich wünschen, Nachhaltigkeit stärker in der Ausbildung und im Berufsleben zu verankern.
Die Umfrage mit dem Titel “Rising Leaders on Social and Environmental Sustainability” folgt auf eine ähnliche Untersuchung aus dem Jahr 2015 und ermöglicht es den Autorinnen und Autoren, die Entwicklung der studentischen Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit im Laufe der Zeit zu verfolgen. Die Studie wurde vom Yale Center for Business and the Environment, einem gemeinsamen Programm der Yale School of Management und der Yale School of the Environment, in Zusammenarbeit mit dem Yale Program on Climate Change Communication sowie an Hochschulen und Universitäten des GNAM-Netzwerks durchgeführt.
Zu den größten Veränderungen seit 2015 gehört der Prozentsatz der Studierenden, die sich selbst als sachkundig in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit einschätzen: 41 Prozent sagen, sie seien “sehr” oder “äußerst” sachkundig in diesem Bereich, im Vergleich zu 21 Prozent im Jahr 2015. Eine Mehrheit der Studierenden – 52 Prozent – ist zudem sehr oder äußerst besorgt über die Auswirkungen des Klimawandels.
Vier zentrale Ergebnisse wurden durch die Umfrage erzielt:
- 1. Wirtschaftsstudierende stimmen mit den derzeitigen Führungskräften darin überein, dass Umweltlösungen für den Geschäftserfolg entscheidend sind.
– 62 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Weltwirtschaft im Rahmen der Umweltauflagen nachhaltig funktioniert.
– 64 Prozent sind zudem der Meinung, dass die Unternehmen keine ausreichenden Anstrengungen unternehmen, um die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.
– Die überwiegende Mehrheit (70-94 Prozent) der Wirtschaftsstudenten ist der Meinung, dass Unternehmen Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit auf verschiedene Weise in ihre Geschäftstätigkeit einbeziehen sollten. - 2. Wirtschaftsstudierende sind der Ansicht, dass Unternehmen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen sollten.
– 71 Prozent glauben, dass Regierungen und Unternehmen die gleiche Verantwortung dafür tragen, sicherzustellen, dass Unternehmen die Umwelt nicht schädigen.
– 80 Prozent sind der Meinung, dass Konzerne, Unternehmen und die Industrie mäßig oder deutlich mehr tun sollten, um den Klimawandel zu bekämpfen.
– 96 Prozent meinen, Unternehmen sollten Bemühungen anführen, um den Klimawandel zu bekämpfen. - 3. Wirtschaftsstudierende wollen in Unternehmen mit guter Umweltleistung arbeiten.
– 84 Prozent der Studierenden würden sich für ein Unternehmen mit guten Umweltpraktiken entscheiden.
– 44 Prozent der Befragten sind bereit, ein geringeres Gehalt zu akzeptieren, um für ein Unternehmen mit besseren Umweltpraktiken zu arbeiten.
– 19 Prozent würden eine Stelle in einem Unternehmen mit schlechten Umweltpraktiken nicht annehmen, unabhängig davon, wie hoch das Gehalt wäre. - 4. Wirtschaftsstudierende wollen ökologische Nachhaltigkeit in der Ausbildung verankern und ausbauen.
– 92 Prozent der Studierenden glauben, dass der Klimawandel stattfindet.
– 79 Prozent geben an, dass sie nur „mäßig“ bis „überhaupt nicht“ darüber Bescheid wissen, wie man die Umweltverträglichkeit von Unternehmen verbessern kann.
– 64 Prozent der Befragten wollen, dass ökologische Nachhaltigkeit sowohl in die Kernlehrpläne als auch in die Karriereberatung an Wirtschaftshochschulen integriert wird.
Die ESMT hat gemeinsam mit der gemeinnützigen Frankfurter Werte-Stiftung und der Innovationsplattform FUTURY im November 2021 das Nachhaltigkeitsinstitut “FUTURIST Institute for Sustainable Transformation” ins Leben gerufen und geht damit eine der dringlichsten Fragen der heutigen Zeit an. Das Institut mit Sitz an der ESMT Berlin ist spezialisiert auf die Entwicklung und Vermittlung innovativer Nachhaltigkeitslösungen und unterstützt Unternehmen bei der Transformation.