Gaming zählt zu einem der größten Felder der Unterhaltungsindustrie. Milliardenschwer zeigt die Videospiel-Industrie, mit wie viel Aufwand umfangreiche Spiele zu produzieren sind und ihr Umsatz gibt ihnen Recht. Mehr und mehr Menschen zocken auf diversen Konsolen oder am PC und sogar auf mobilen Endgeräten. Dabei ist die Auswahl an Spielen und dazugehörigen Gadgets riesig. Anwender wählen zwischen Top-Titeln aus dem Bereich Strategie, Ego-Shooter, Jump ’n‘ Run oder Abenteuer, Puzzle oder Simulator, Gesellschaftsspiel am Bildschirm oder Beat ‚em up und vieles mehr. Bei solch einer Größe von Nutzern stellt sich die Frage, inwiefern die Gaming-Industrie ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit und der Umwelt leistet.
Energieverbrauch beim Gaming sorgt für Probleme
Studien haben herausgefunden, dass in den vergangenen Jahren, vor allem im Bereich des Energieverbrauchs, die Fans von Videogames einen nicht unerheblichen Teil beitrugen. Die Stromkosten lagen in den frühen 90ern im durchschnittlichen Betrieb eines NES oder Super Nintendos bei knapp 4 kWh. Heutige Konsolen verlangen viel mehr Strom und lassen somit nicht nur den eigenen Stromverbrauch ansteigen und damit die Kosten explodieren, sondern gelten im Vergleich als weniger ressourcenschonend, wie ihre Vorfahren. Etwa 140 kWh pro Jahr benötigt eine Playstation 3 im durchschnittlichen Betrieb.
Ein deutlicher Unterschied zu den früheren Konsolen-Generationen. Höhere Anforderungen an die Hardware sind der Grund. Wo damals lediglich einige stromsparende Platinen mit der Auslesung von Modulen beschäftigt waren, arbeitete zuletzt noch ein Blu-Ray-Laufwerk. Zudem laufen viele moderne Konsolen nach ähnlichen Standards wie Gaming-PCs und benötigen somit Festplatten und Grafikkarten und gleichzeitig die entsprechende Kühlung, die ebenfalls Strom frisst und somit den Verbrauch langfristig steigert. Doch trotz aller düsterer Aussichten gibt es auch positives zu berichten, denn es ist ein neuer Trend am Himmel der Nachhaltigkeit zu erkennen, der auch vor der Entwicklung von Konsolen nicht Halt zu machen scheint.
Trend zu weniger Stromverbrauch bei neuen Konsolen-Generationen deutlich erkennbar
Nachhaltigkeit, das war ein zentraler Punkt bei der Produktion neuer Konsolen, sowohl für Sony, als auch für Microsoft. Letzteres Unternehmen konnte zwar spielerisch mit der Xbox punkten, doch auch sie hatten Probleme mit einem hohen Stromverbrauch. Bei jeder neuen Generation an Konsolen kletterte der Stromverbrauch zudem zu Rekordwerten und übertrumpfte damit mühelos Vorgänger-Versionen. Die neuen Konsolen-Generationen hingegen kennen das Problem. Schon bei der Playstation 4 war auffällig, dass sie weniger Strom verbrauchte. Wo die PS3 noch mit lautstarken Lüftergeräuschen und Überhitzungen zu kämpfen hatte, fand dieser Umstand bei der PS4 nicht mehr statt.
Die reguläre PS4, die zu einer der beliebtesten Konsolen zählt, verbraucht somit nur noch ungefähr 60 kWh im durchschnittlichen Betrieb, mehr als halb so viel wie vorher die PS3. Nur die Pro erzeugt immer noch bis zu 120 kWh im Jahr, was aber trotz gestiegener Grafikleistung noch unter dem Stromverbrauch der PS3 liegt. Ähnlich verhält sich das Prinzip auch bei den anderen Konsolen-Unternehmen. Allerdings legen die aktuellen Geräte wieder etwas an Stromverbrauch nach, was sicherlich an der gesteigerten Leistung liegt. Dennoch wurde das Problem erkannt und einige Stellschrauben gedreht, die auch in Zukunft dafür sorgen sollen, mehr und mehr Strom einsparen zu können.
Wie die Spielebranche es schafft, den Plastikmüll auf der Welt zu verringern
Als größtes Umweltproblem unserer Zeit gilt mit Abstand der Plastikmüll. Er findet sich fast überall auf der Welt wieder. Liegt er im Waldboden noch als einfache Verpackung vor, zerkleinert er sich spätestens beim Abtransport über Flüsse in die Meere in das unscheinbare Mikroplastik. Diese Partikel finden sich im Sand der Strände und im Grundwasser genauso wieder, wie im Eis der Antarktis. Plastik kann unachtsam weggeworfen genauso ein Problem darstellen wie ein Fehler bei der Entsorgung. Inzwischen ist nachgewiesen, dass Mikroplastik in Tieren und selbst im menschlichen Körper entdeckt wurde, mit unabsehbaren Folgen.
Es gilt daher, dem Mikroplastik den Kampf anzusagen. Dies gelingt aber nur dann, wenn Kunststoffe weitgehend reduziert werden. Auch hier kann die globale Gaming-Industrie erneut punkten. Schon jetzt ist positiv festzustellen, dass immer mehr Spielverpackungen nicht physisch verkauft werden, sondern stattdessen ihren Weg digital zum Kunden erfahren. Dies ist für Spieler von Vorteil, denn sie erhalten ihre Lieblingstitel in hauseigenen Online-Stores, wie beispielsweise dem Playstation Store, manchmal auf diese Weise sogar preiswerter als im Ladenlokal. Außerdem sparen sich Fans lange Wege und können den Download sofort nach Bezahlung starten.
Mehr Vorteile durch das rasche Herunterladen von Inhalten
Schnelle Internetverbindungen realisieren das Herunterladen selbst umfangreicher Spiele, die hunderte von Gigabyte betragen, was früher noch undenkbar gewesen wäre. Zu beachten gilt, dass Versionen in Spielehüllen häufig ebenfalls den Prozess zusätzlicher Downloads unterstellt sind. Einen echten Vorteil, das Spiel in Plastik verpackt zu erwerben, haben durchschnittliche Spieler heutzutage nicht mehr. Einziger Anreiz für sie ist es höchstens Spezialboxen, mit zusätzlichen Extras zu kaufen, die auf diese Weise nicht in digitaler Form angeboten werden. Abgesehen davon ist es aber schön zu sehen, dass die Unternehmen aus der Spielebranche erkannt haben, wie wichtig es ist, Kunststoffverpackungen zu reduzieren und dass die Spieler diese Form der Nachhaltigkeit gerne annehmen.