Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, sieht den vom Bundesumweltministerium vorgelegten Entwurf zur Änderung der „Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft“ kritisch, weil nicht zwischen dem Immissionsschutz und den Anforderungen zum Tierwohl abgewogen wird: „Die vorgeschlagenen Neuregelungen stellen die durch bäuerliche Familienbetriebe geprägte Struktur der Tierhaltung in Deutschland grundsätzlich infrage.“ Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist es problematisch, dass der neue Anwendungsbereich gegenüber der geltenden TA Luft deutlich ausgeweitet und die Bürokratie in Genehmigungsverfahren wesentlich erhöht wird – beispielsweise durch aufwendige Messungen.
Die neue TA geht deutlich über europäische Vorgaben hinaus und konterkariert damit eine europäische Harmonisierung der Standards. Das führt zu einer Verzerrung des Wettbewerbs und wird damit zu einem weiteren Treiber des Strukturwandels in der Landwirtschaft, der vor allem kleinere Tierhaltungsbetriebe treffen wird. Die landwirtschaftlichen Betriebe setzten bereits jetzt durch die neue Düngeverordnung höchste Anforderungen, unter anderem zur Reduzierung von Emissionen in der Tierhaltung und Verbesserungen bei der Düngung um. Gleichzeitig stünden für die landwirtschaftlichen Betriebe enorme Veränderungen im Bereich des Tierwohls an, die dann zu Problemen etwa bei der Luftreinhaltung führen können.