Unterstützung für die Wissenschaft in Kriegszeiten

Ukrainische Flagge Pixabay/jorono 1037 Bilder

Die Universitäten Köln und Bonn tun sich zusammen, um vom Krieg betroffene Wissenschaftler aus der Ukraine zu unterstützen. Die neu gegründete Akademie steht auch Wissenschaftler aus Russland und Belarus offen, die aufgrund ihres Widerstandes gegen den Krieg verfolgt werden. Schwerpunkte der Arbeit sind die europäische Integration und eine Stärkung des Wissens über die betroffene Region:

Die Universitäten Köln und Bonn, zwei der größten Universitäten Deutschlands, haben gemeinsam die Cologne/Bonn Academy in Exile (CBA) gegründet. Ziel der neuen Akademie ist es, die Arbeit renommierter Wissenschaftler, die aufgrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine aus ihren Heimatländern fliehen mussten, zu unterstützen. Die Akademie lädt Forscher aus der Ukraine ein, ihre Arbeit in Köln und Bonn fortzusetzen. Sie unterstützt darüber hinaus aber auch Wissenschaftler anderer Nationalitäten, die von diesem Krieg betroffen sind: etwa Menschen aus Belarus und Russland, die aufgrund ihrer Opposition gegen den Krieg verfolgt werden.

Die Schwerpunkte der Akademie liegen in den Rechts-, Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaften. Im Einklang mit der Mitgliedschaftsperspektive der Ukraine in der Europäischen Union ist der Beitrag zur europäischen Integration ein übergeordnetes Ziel der Akademie. Sie wird aber auch darauf hinwirken, regionalspezifisches Wissen zu erhalten und zu erweitern. Daher sind Projekte in den Bereichen vergleichende Politikwissenschaft, Rechtsvergleichung, vergleichende Sprachwissenschaft und europäische Geschichte von zentraler Bedeutung.

Die CBA wird eine Gruppe von etwa zwanzig Forschenden aufnehmen, die ihr Studium abgeschlossen haben und wenn möglich bereits promoviert sind, die als Nachwuchswissenschaftler oder erfahrene Forscher an ihren Heimatuniversitäten tätig sind oder bereits eine Professur innehaben. Die Universitäten Bonn und Köln stellen Büroräume und administrativen Support zur Verfügung und erleichtern die Integration der Forschenden in die lokale wissenschaftliche Gemeinschaft. Darüber hinaus helfen sie bei der Suche nach individueller finanzieller Unterstützung aus öffentlichen oder privaten Mitteln.

Die Universitäten werden zudem alle Formen des akademischen Austauschs innerhalb der CBA fördern, unter anderem mit Seminaren und Workshops, und versuchen, auch Wissenschaftler außerhalb der CBA zu erreichen, zum Beispiel durch Summer Schools, die bereits für den Sommer 2022 geplant sind, auch online-Programme sind vorgesehen. Eine gemeinsame Website ist im Aufbau.

Erste Informationen zur Struktur der Akademie können unter cb-academy@uni-koeln.de oder cb-academy@uni-bonn.de erfragt werden.

Inhaltliche Kontakte:

Universität zu Köln
Professorin Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger
Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz

Professorin Dr. Johanna Hey
Prorektorin für Internationales
cb-academy@uni-koeln.de 

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Professor Dr. Martin Aust
Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Osteuropäische Geschichte

Professorin Dr. Birgit Ulrike Münch
Prorektorin für Internationales
cb-academy@uni-bonn.de