Anfang April eröffnete die Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Raiffeisen Centrobank (Tochter Raiffeisen Bank International AG) und der H. Stepic CEE Charity das Ukrainische Bildungszentrum Wien für ukrainische Schülern ab 16 Jahren. Dort wurden in den letzten Monaten knapp 100 Schüler*innen auf die Ukrainische Online-Matura (Abitur) („Nationaler Multifach Test“) vorbereitet, außerdem umfasste das Angebot Deutschkurse. Nun organisiert das Ukrainische Bildungszentrum Wien den Prüfungsantritt für rund 800 geflüchtete ukrainische Schülern aus ganz Österreich. Von 22. Juli bis 4. August findet der erste Prüfungsdurchgang statt. Die Universität Wien stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr: „Mit dem Ukrainischen Bildungszentrum haben wir in Wien eine wichtige Brückenfunktion erfüllt. Ukrainische Schüler*innen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, konnten so nahtlos ihre Bildungslaufbahn weiterführen und ihren ukrainischen Bildungsabschluss machen. Es ist wichtig, den jungen Menschen auch in dieser unsicheren Zeit eine Chance auf Bildung und eine weitere Zukunftsperspektive zu bieten.“
Vorbereitung auf Prüfungsfächer im Ukrainischen Bildungszentrum Wien
14 Lehrpersonen bereiteten in den letzten drei Monaten im Ukrainischen Bildungszentrum Wien knapp 100 ukrainische Maturant*innen auf den Prüfungsantritt vor. Unterrichtet wurden 10 Fächer, der Schwerpunkt lag dabei auf den Prüfungsfächern Ukrainisch, Mathematik und Geschichte, aber auch auf Deutsch. Die Räumlichkeiten in der Tegetthoffstraße wurden von der Raiffeisen Centrobank zur Verfügung gestellt, während Interface Wien als erfahrene Bildungspartnerin der Stadt Wien den Betrieb des Zentrums übernahm.
„Durch unsere langjährige Präsenz in der Ukraine ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, Menschen auf der Flucht so rasch wie möglich zu helfen. Unter anderem ist es uns mit dem Bildungszentrum Wien gelungen, den Schülerinnen und Schülern den Abschluss des Schuljahres zu ermöglichen sowie die soziale Integration in Österreich zu unterstützen. Es war uns besonders wichtig, den jungen Menschen in dieser unsicheren Zeit eine Perspektive zu geben“, so Andrii Stepanenko, Vorstand für Retail Banking der Raiffeisen Bank International AG.
Lernunterlagen und Verpflegung wurden kostenlos zur Verfügung gestellt, auch psychologische Unterstützung wurde angeboten. Zahlreiche außerschulische Aktivitäten, Exkursionen und Workshops dienten dazu, Wien besser kennenzulernen. Bis Ende August gibt es in den Räumlichkeiten der Tegetthoffstraße auch noch das Angebot, an Intensiv-Deutschkursen mit 2 bis 4 Unterrichtsstunden pro Tag teilzunehmen.
Ukrainische Online-Matura findet Ende Juli / Anfang August statt
Insgesamt sind bislang 800 Ukrainer aus ganz Österreich für den Antritt beim „Nationalen Multifach Test“ registriert. Die Fäden laufen dazu in Wien zusammen: Im Juni wurde das Ukrainische Bildungszentrum Wien offiziell vom Ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft mit der Durchführung des Tests betraut. Kurz darauf wurde eine Partnerschaft mit der Universität Wien abgeschlossen, um die Prüfung zu organisieren. Stattfinden wird diese in Computerräumen der Universität Wien. Vorgesehen sind drei Prüfungsdurchgänge – der erste findet zwischen 22. Juli und 4. August 2022 statt.
Nach der positiven Absolvierung des „Nationalen Multifach Tests“ besteht für die ukrainischen Maturant*innen die Möglichkeit, in der Ukraine ein Bachelorstudium zu beginnen. Für ein Bachelorstudium an der Universität Wien und die Teilnahme am Vorstudienlehrgang ist der Nachweis des „Attestat über die vollständige Mittlere Bildung“ und ein Nachweis über Deutschkenntnisse auf A2 Niveau erforderlich.
Mehr Informationen zum „Nationalen Multifach Test“ und die Anmeldung finden Sie unter: https://testportal.gov.ua/
Mehr Informationen zu einem Studium an der Universität Wien finden Sie unter: https://ukraine.univie.ac.at.