Das brandenburgische Kulturministerium unterstützt vom Ukraine-Krieg betroffene Künstlerinnen und Künstler mit einem Sonderhilfsfonds in Höhe von rund 120.000 Euro. Damit werden acht Projekte von Kultureinrichtungen gefördert. Kulturministerin Manja Schüle:
„Wir stehen solidarisch an der Seite der vor dem Krieg in der Ukraine nach Brandenburg geflüchteten Künstlerinnen und Künstler. Deshalb legen wir einen Sonderfonds auf, mit dem die hiesigen Kultureinrichtungen verschiedene unterstützende Formate – von Gastspielen über Residenzprogramme bis hin zu kulturellen Bildungsangeboten – einrichten können. Ich bin beeindruckt von der Hilfsbereitschaft, der Solidarität und den großartigen Unterstützungsideen unserer brandenburgischen Kultur-Einrichtungen und -Akteure. In einer der größten Bedrohungen unserer Welt und unserer Werte seit dem Zweiten Weltkrieg geht es darum, zusammenzustehen. Wir stehen zur Ukraine! #BBstandswithUKRAINE.“
Mit dem Ukraine-Hilfsfonds Kultur soll die aktuelle Notlage vom Ukraine-Krieg betroffener Kulturschaffender durch die Einbindung in das Kulturleben im Land Brandenburg abgefedert werden. Im Vordergrund steht die Förderung der künstlerischen Arbeitsmöglichkeiten und Aktivitäten. Gefördert werden folgende Projekte:
Die Musikakademie Rheinsberg gGmbH (MKR) erhält rund 19.220 Euro für ihr Programm ‘Rheinsberger Residencies for Refugees‘. Mit der Förderung wird drei Ensembles (mit je vier bis sieben Musik- oder Theater-Künstler*innen) ein fünftägiger Arbeitsaufenthalt an der MKR, inkl. einem kreativwirtschaftlichen Coaching und einem abschließenden Schulkonzert mit jeweils rund 150 Schüler*innen, ermöglicht.
Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf erhält 5.200 Euro für ihr Projekt ‘Marianna auf der Flucht‘. Damit wird im Schloss Wiepersdorf ein Arbeitsstipendium für eine russische Filmemacherin, die als Kritikerin des russischen Angriffskriegs das Land verlassen musste, gefördert. Aus dem Material, das auf der Flucht von Moskau nach Wiepersdorf entstand, erstellt die Filmemacherin Synopsis und Teaser, um ihr geplantes Filmprojekt bei Fernsehredaktionen und Produzenten vorzustellen.
Das Theaterschiff Potsdam erhält 10.000 Euro für die künstlerische Zusammenarbeit mit ukrainischen Künstler*innen. Die Fördermittel werden für Entwicklungs-, Regie- und Aufführungshonorare des ukrainischen Künstlers Borys Borysenko und weiterer geflüchteter ukrainischer Künstler*innen verwendet.
Die neue Bühne Senftenberg (nBS) erhält 17.000 Euro für diverse Maßnahmen im Rahmen ihres bestehenden Kooperationsprojekts ‘BORDERLANDS‘ mit dem Teatr Lesja Ukrainka Lviv. Mit den Mitteln werden unter anderem eine Installation für das Theaterfoyer realisiert, die Erarbeitung eines Theaterstücks durch eine*n geflüchtete*n Künstler*in umgesetzt und ein theaterpädagogisches Angebot für geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche erarbeitet.
Der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg (VdMK) erhält rund 14.120 Euro für die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in die Musik- und Kunstschulen. Finanziert werden damit die Koordinierungsstellen in den drei Musik- und Kunstschulregionen Nord-Ost, Süd und West sowie acht Unterstützungsstipendien à 300 Euro für Notenmaterial, Probenfahrten etc. für besonders begabte Jugendliche, die für die Mitwirkung in einem Landesjugendensemble oder eine spezielle Talentförderung an den Musikschulen in Betracht kommen.
Die Stadt Perleberg erhält 24.120 Euro für ein Residenzprogramm für ukrainische Operngesangsstudierende an der Lotte Lehmann Akademie. Damit werden Stipendien für vier bis sechs ukrainische Studierende oder Jungprofis gefördert, um ihnen die Teilnahme am Programm der Sommerakademie zu ermöglichen.
Das Hans Otto Theater erhält 22.300 Euro für sein Projekt ‘Artist in Residence für ukrainische Künstler und Jugendworkshop‘. Mit der Förderung wird ein Artist-in-Residence-Programm zugunsten des international bekannten, ukrainischen Theaterregisseurs Andriy May gefördert. Andriy May wird die Erarbeitung und Umsetzung eines Theater- und Schreibprojekts leiten, an dem geflüchtete ukrainische Jugendliche sowie ukrainische Schauspielstudierende von der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF teilnehmen können.
Das Piccolo-Theater erhält 9.000 Euro, mithilfe dessen die geflüchtete ukrainische Puppenspielerin Tanya Kargaeya für vier Monate im Piccolo-Theater angestellt werden kann, um in dieser Zeit Angebote im Bereich Tanz- und Theaterpädagogik für aus der Ukraine geflüchtete Mütter und Kinder umzusetzen. Zusätzlich wird ein Gastspiel einer ukrainischen Tanzgruppe beim internationalen Jugendtanzfestival im September gefördert.