Verbundprojekt PREPARED zu Pandemiebekämpfung gestartet

Logo Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden (UKDD) Quelle: UKDD

Am 1. September 2022 ist das bundesweite Projekt „PREpardness and PAndemic REsponse in Deutschland“ (PREPARED) aus dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) gestartet. Gemeinsam mit 18 Partnern, unter anderem dem Robert Koch-Institut, werden alle 36 Universitätskliniken in Deutschland eine kooperative, agile und leistungsstarke Infrastruktur entwerfen, um als Universitätsmedizin in der gegenwärtigen Pandemie und auch in zukünftigen Pandemien und Krisen eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung und medizinische Forschung sicherzustellen. 

In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung besonders gut funktioniert, wenn die verschiedenen Beteiligten, wie zum Beispiel Kliniken und Gesundheitsämter, miteinander vernetzt sind, Informationen austauschen und ihr Vorgehen ab-stimmen. Ein Gesundheitssystem ist besonders krisenfest, wenn es Infrastrukturen bereithält, die eine derartige Vernetzung schnell, anpassbar und auf Basis gemeinsamer Regeln möglich macht.

Das Projekt PREPARED verbindet in kooperativer Weise die breite klinische und wissenschaftliche Expertise aller 36 Universitätskliniken in Deutschland und entwickelt geeignete Kooperationen und Schnittstellen, unter anderem mit dem Robert Koch-Institut. Die zentrale Projektkoordination ist an den Standorten Göttingen und Dresden angesiedelt. Dabei arbeitet das Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) eng mit dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) am Universitätsklinikum Dresden zusammen.

Das gemeinsame und koordinierte Vorgehen aller universitätsmedizinischen Standorte bei der Vorsorge für pandemische Lagen und deren Bekämpfung ist von zentraler Bedeutung für den Umgang mit der aktuellen Pandemie und die Früherkennung zukünftiger Pandemien. In den nächsten zwölf Monaten wird nicht nur geprüft, welche Infrastrukturen in der aktuellen pandemischen Lage dazu beigetragen haben, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung effizient sicherzustellen, sondern auch, welche Infrastrukturen entwickelt werden müssen, um dieses Ziel – ein noch krisenfesteres Gesundheitssystem mittel- und langfristig, zum Beispiel für zukünftige Pandemien, zu erreichen.

Im Rahmen von PREPARED werden unter anderem Präventions-, Früherkennungs- und Teststrategien entwickelt und evaluiert. Es wird untersucht, inwieweit mathematische Modellierungen zukünftig eine noch zentralere Rolle spielen können und wie wissenschaftliche Evidenz schnell und systematisch in die Patientenversorgung einfließen kann. Dabei zielt das Projekt nicht nur auf die Patientenversorgung an Universitätskliniken ab, sondern entwickelt und testet auch Netzwerkstrukturen mit anderen Krankenhäusern und Gesundheitsämtern. Darüber hinaus wird dem Themenfeld Personalmanagement und Mitarbeitergesundheit ein Schwerpunkt gewidmet.

Für die Entwicklung und Testung dieser Infrastrukturen wird die Expertise der Universitätskliniken durch die Kompetenzen und das Wissen zahlreicher externer Partnern ergänzt. Dazu gehören, neben dem Robert Koch-Institut, unter anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Berlin, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, das Aktionsbündnis für Patientensicherheit in Berlin, das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen sowie das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie in Aachen.

Weitere Informationen: www.num-prepared.de

Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

Patienten optimal versorgen, Infektionen verhindern und Gesundheitsversorgung ausbauen – dazu möchte das im Frühjahr 2020 gegründete Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) beitragen. Es bündelt aktuell Forschungsaktivitäten zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie und eröffnet neue Handlungsstrategien. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und koordiniert durch die Charité – Universitätsmedizin Berlin, arbeitet das Forschungsnetzwerk unter Beteiligung der 36 deutschen Standorte der Universitätsmedizin und weiterer Partner an Lösungen für eine bestmögliche Krankenversorgung und Pandemievorsorge.

Ein Akzent liegt auf der klinik- und versorgungsnahen Forschung, deren Ergebnisse direkt Patienten zugutekommen, in das Krisenmanagement einfließen und zum Aufbau einer nachhaltigen, nationalen Forschungsinfrastruktur bei-tragen. Zur Umsetzung dieser Aufgabe werden dem NUM und den beteiligten Einrichtungen bis Mitte 2025 bis zu 390 Millionen Euro für bundesweite Kooperationsprojekte zur Verfügung gestellt. Mittelfristig ist das Ziel, die innerhalb des Netzwerks geschaffenen Strukturen und Konzepte auch für die Erforschung anderer Krankheitsbilder und somit die Förderung kooperativer Forschung auch über CO-VID-19 hinaus in der Universitätsmedizin zu nutzen.

Weitere Informationen: https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de