Unter der Schirmherrschaft von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW fand am 21. November 2022 die Veranstaltung „50 Jahre Grenzen des Wachstums“ der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) statt. Das JRF-Institut IDOS – German Institute of Development and Sustainability mit Sitz in Bonn war hierbei Gastgeber.
Minister Krischer betonte: „Wir müssen von einer Zeit der Erkenntnisgewinnung endlich in eine Dekade des Handelns kommen. Nachhaltigkeit muss das neue Normal werden, das ist der politische Anspruch. Wir sind froh, dass es Einrichtungen wie die der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft gibt, die den vorhandenen Erkenntnisgewinn in die Gesellschaft transportieren.“
In einer Videobotschaft erinnerte Prof. Dr. Mojib Latif, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, daran, dass Technik nicht alle Probleme lösen kann, sondern eine Zusammenarbeit aller Forschungsdisziplinen nötig ist. „Wir kommen offensichtlich nicht vom Wissen zum Handeln und es wäre so wichtig von den fossilen Brennstoffen Abschied zu nehmen“ merkt Latif mit Blick auf die 27. Weltklimakonferenz an.
Vor dem Hintergrund des vor 50 Jahren veröffentlichten Berichts des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ und der tags zuvor beendeten 27. Weltklimakonferenz COP27 wurden die Themen „50 Jahre Limits to Growth – Rückblick und Ausblick aus einer globalen Perspektive“ und „Gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation: Stand und Ausblick“ näher beleuchtet. Hierbei stellten ExpertInnen der Klimaforschung und Klimapolitik der JRF-Institute IDOS, EWI und Wuppertal Institut in Kooperation mit der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung den aktuellen Stand der Forschung und der politischen Entwicklungen aus wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Blickwinkel vor.
Unter den RednerInnen waren Prof. Marc Oliver Bettzüge, Direktor und Geschäftssführer des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI), Prof. Dr. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts und Prof. Dr. Anna Katharina Hornidge, Direktorin des German Institute of Development and Sustainability (IDOS). Sandra Reus, Leiterin der Klimapolitik bei Thyssen Krupp Steel AG, äußerte den Vorschlag der Industrie nach einem internationalen Klimaclub, um den Klimawandel kooperativ anzugehen.
Zudem kam im besonderen Maß die Perspektive der jungen Generation zum Ausdruck
In Kurzvorträgen gingen vier aus einem Bewerbungsverfahren ausgewählte Nachwuchswissenschaftler fundiert und kritisch auf aktuelle Aspekte der Nachhaltigkeitsforschung und -Politik ein. Themen waren die Verbindung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung, soziale Ungleichheit, Ethik, Verhaltensforschung, Beiträge der Unternehmen und Meilensteine der vergangenen 50 Jahre aus wirtschaftlicher Perspektive. In einer abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten die ReferentInnen Prof. Dr. Manfred Fischedick, Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge und Sandra Reus gemeinsam mit den Nachwuchswissenschaftlern Sebastian Heinen und Yanik Bröhl – moderiert von Dr. Sandra Gilgan von der Bonn Alliance – die Weiterentwicklung internationaler und interdisziplinärer Forschung innerhalb und außerhalb der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft.