Getreide aus der Ukraine: EU übernimmt Teil der Transportkosten

Ukrainische Flagge Pixabay/jorono 1037 Bilder

Die Europäische Kommission unterstützt die Initiative „Grain from Ukraine“, konkret geht es dabei um die Beladung von zwei Getreidefrachtern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Initiative am Wochenende offiziell gestartet und dafür den Gedenktag für den Holodomor (zu Deutsch: Tötung durch Hunger) vor 90 Jahren gewählt.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nahm an der Veranstaltung teil und sagte: „Wir müssen der Welt signalisieren, dass wir unsere schwächsten Partner nicht im Stich lassen werden. Daher freue ich mich sehr, Ihnen heute mitteilen zu können, dass die Europäische Kommission die Beladung von zwei Getreidefrachtern unterstützt. Wir übernehmen die Transportkosten für 40 000 Tonnen Getreide – das ist das Restkontingent. Egal, was es kostet.“

Über die ukrainische Initiative sollen ukrainische Lebensmittel in die Länder geleitet werden, die von der vom Kreml verursachten weltweiten Nahrungsmittelkrise am stärksten betroffen sind. Von der Leyen würdigte den Einsatz der Regierung in Kiew: „Die Ukraine zeigt ein unerschütterliches Engagement für weltweite Ernährungssicherheit, internationale Verantwortung und Solidarität mit den Bedürftigsten. Und wir stehen an Ihrer Seite.“

Der EU-Beitrag zur Getreide-Initiative ergänzt die 28 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der Ukraine, die bereits über die Solidaritätskorridore der EU und die Schwarzmeer-Getreide-Initiative abgewickelt wurden.

Gedenken an den Holodomor

Auch die Kommissionspräsidentin schlug in ihrer Rede einen Bogen zurück in die Geschichte, zum Holodomor. In den Jahren 1932 und 1933 hatte der sowjetische Diktator Josef Stalin eine große Hungersnot ausgelöst, mehrere Millionen Menschen in der Ukraine starben. Von der Leyen sagte: „Auch heute setzt Russland wieder Nahrungsmittel als Druckmittel ein. Bei seinem brutalen Überfall auf die Ukraine hat Russland Ihre Ernten zerstört, Ihre Getreidesilos beschossen und Ihre Häfen blockiert. So schneidet Russland die schwächsten Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Asien von lebenswichtiger Nahrung ab. Und macht andere dafür verantwortlich. Wir müssen weiterhin dagegenhalten.“