Neue Bürger-Aktien für eine nachhaltige Landwirtschaft

Regionalwertgründer vor Ort

Die Regionalwert AG Hamburg startet am 13. Oktober ihre dritte öffentliche Aktienausgabe. Eine Bürger-Aktie kostet 500 Euro zuzüglich Agio. Mit dem Geld will die Regionalwert AG Hamburg ihren Verbund aus kleinen, kooperierenden Betrieben im Norden weiter ausbauen. Investitionsanfragen liegen bereits vor, genau wie Aktien-Reservierungen in Höhe von rund 300.000 Euro. Das Volumen der Aktienausgabe beläuft sich auf bis zu 1,3 Millionen Euro. Das Regionalwert-Netzwerk umfasst derzeit 19 Betriebe.

Regionalwert-Vorstand Ulf Schönheim: „Regionalität, Nachhaltigkeit und Kooperation liegen im Trend. Dazu kommt: Die Menschen wollen einfach wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden.

Ulf_Schoenheim_Vorstand_Regionalwert AG, Hamburg Foto: M. Buddenbohm

Als Regionalwert-Aktionär sind sie ganz dicht an ihren Betrieben dran. Sie bekommen direkt mit, wie nachhaltige Landwirtschaft und gute Lebensmittelproduktion funktionieren. Und das ganze Netzwerk gehört ihnen ein Stück mit – über ihre Aktien.“

 Hofnachfolge als großes Thema

Der Regionalwert AG Hamburg liegen verschiedene Investitionsanfragen aus der ökologischen Landwirtschaft der Region vor. Vorstand Malte Bombien: „In der Landwirtschaft herrscht großer Investitionsbedarf – egal, ob ökologisch oder konventionell. Ganz besonders, wenn es um das Thema Hofnachfolge geht. Hier werden oft große Summen fällig, die junge Landwirtinnen und Landwirte nicht alleine stemmen können. Dabei ist der Bedarf riesig: Rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe im Norden haben keinen Nachfolger.“

Karte Partnerbetriebe Abildung:  Regionalwert AG,Hamburg

Die Regionalwert AG Hamburg stärkt Betriebe nicht nur mit Eigenkapital, sondern berät und begleitet sie auch bei der außerfamiliären Hofnachfolge. Dabei legt sie Wert auf ökologische Bewirtschaftung. Landwirtschaftliche Betriebe sollen spätestens vier Jahre nach Beginn der Partnerschaft auf Bio umgestellt sein.

Malte_Bombien_RegionalwertAG, Hamburg Foto: Frank Peter

Malte Bombien: „So wollen wir dafür sorgen, dass die ökologisch bewirtschafteten Flächen wachsen. Die Nachfrage steigt nämlich schneller als das Angebot. Deshalb wird immer mehr importiert.“

Ein Stück Hobenköök erwerben

Die neueste Investition der Regionalwert AG Hamburg ist die „Hobenköök“ (plattdeutsch für Hafenküche) im Hamburger Oberhafenquartier, eine Markthalle mit integriertem Restaurant. Regionalwert-Vorstand Ulf Schönheim: „Die Hobenköök hat sich in kürzester Zeit hat als Anlaufpunkt für regionale und saubere Lebensmittel etabliert. Und: Mit den neuen Regionalwert-Aktien können sich die Bürgerinnen und Bürger gewissermaßen auch ein Stück Hobenköök kaufen.“

Die Hobenköök in der HafenCity ist ein kulinarisches Konzept aus Restaurant, Markthalle und Caterer, das sich voll und ganz der Regionalität verschrieben hat. Foto: Regionalwert

Zahlreiche Regionalwert-Partner beliefern die Markthalle bereits mit ihren Erzeugnissen, zum Beispiel die Bio-Betriebe Hof Koch (Betzendorf-Glüsingen) und Groth-Hof (Schülp, Dithmarschen).

Weitere Betriebe stehen kurz vor Vertragsunterzeichnung

In den letzten Monaten haben sich weitere Betriebe dem Regionalwert-Netzwerk angeschlossen, zuletzt etwa der Fleischvermarkter Elbwild aus Mecklenburg und die Gaststätte „Zur Erholung“ in Uetersen. Weitere Betriebe stehen kurz vor Vertragsunterzeichnung – darunter auch Dienstleister, die sich für eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft einsetzen wollen. Darüber hinaus läuft eine Kooperation mit dem Hamburger Energie-Marktplatz „enyway“ an. Finden sich genügend Interessenten, können Energieverbraucherinnen und -verbraucher künftig Ökostrom direkt vom Regionalwert-Partner Groth-Hof aus Dithmarschen beziehen.

 

Aktienausgabe läuft maximal bis Februar 2019

Insgesamt gibt die Regionalwert AG Hamburg bis zu 2.534 neue Aktien aus. Der Nennwert beträgt 500 Euro pro Aktie, das Gesamtvolumen liegt also bei maximal knapp 1.3 Millionen Euro. Dazu kommt das Agio: Es liegt für bestehende Regionalwert-Aktionäre bei fünf Prozent (eine Aktie kostet 525 Euro) und für neue Aktionäre bei zehn Prozent (eine Aktie kostet 550 Euro). Malte Bombien: „Das geringere Agio ist ein Dankeschön an die Aktionärinnen und Aktionäre, die uns bereits bei der Gründung und in der ersten Aufbauphase unterstützt haben.“

Die erste Resonanz darauf war sehr positiv

Bis einschließlich 12. Oktober 2018 hatten die bestehenden Aktionäre ein Vorkaufsrecht für die neuen Aktien, das sogenannte Bezugsrecht. Die erste Resonanz darauf war sehr positiv. Bombien: „Auf der Hauptversammlung im Juli, die die Aktienausgabe beschlossen hat, entstand ein richtiges Wir-Gefühl. Viele Aktionärinnen und Aktionäre wollen auch bei der neuen Aktienausgabe dabei sein und erhöhen ihre Anteile.“ Ab dem 13. Oktober können neue Aktionärinnen und Aktionäre die verbliebenen Aktien zeichnen. Die nicht börsennotierten vinkulierten Namensaktien sind nur bei der Regionalwert AG Hamburg erhältlich. Ein Depot ist nicht notwendig. Ähnlich wie in einer Genossenschaft ist jeder Aktionär der Gesellschaft namentlich bekannt. Ein Weiterverkauf ist nur mit Zustimmung der Regionalwert AG Hamburg möglich.

„Mit Namensaktien können wir unseren Partnerbetrieben Kapitalstabilität gewährleisten“

Bombien: „Mit Namensaktien können wir unseren Partnerbetrieben Kapitalstabilität gewährleisten. Das ist sehr wichtig, denn die Agrar- und Ernährungswende ist ein langfristiges Vorhaben. Deshalb sagen wir auch allen Aktionärinnen und Aktionären: Investiert nur Geld bei uns, von dem ihr wisst, dass ihr es in den nächsten Jahren nicht braucht.“ Für die Aktien der Regionalwert AG Hamburg existiert kein geregelter Markt, sie können nur weiterverkauft werden. Bei Bedarf kann die Regionalwert AG Hamburg dabei unterstützen. Grundlage der Aktienzeichnung ist der von der Bafin gebilligte Wertpapierprospekt, der unter www.regionalwert-hamburg.de heruntergeladen oder bestellt werden kann.