An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben in der vergangenen Woche 456 ukrainische Schülerinnen und Schüler digitale Examina absolviert, die mit dem deutschen Abitur vergleichbar sind. Auf Anfrage der koordinierenden Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die wiederum vom ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft um Unterstützung gebeten worden war, stellte die JGU wie andere deutsche Hochschulen in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München ihre Räumlichkeiten und technische Infrastruktur für studieninteressierte Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung, um hier standardisierte Prüfungen für die Aufnahme eines Studiums an ukrainischen Hochschulen durchzuführen. Die Prüfungen wurden zeitgleich in der Ukraine und in den europäischen Ländern durchgeführt, in denen Geflüchtete Schutz gefunden haben.
„Wir sind froh, junge Ukrainerinnen und Ukrainer auf diese Weise unterstützen zu können“, betont Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Neben einer ausreichenden Zahl an Computerarbeitsplätzen mit schneller, stabiler Internetanbindung im Zentrum für Datenverarbeitung der JGU konnten wir über unser Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung auch in der Ablaufplanung und Koordination der beteiligten Helferinnen und Helfer unterstützen. Dank unserer langjährigen Erfahrungen im Bereich E-Klausuren sowie durch den engen Kontakt zum Ukrainischen Verein Mainz e.V., über den sprachkundige Freiwillige zur Betreuung der Tests vor Ort akquiriert wurden, konnten wir die rechtssichere Durchführung der Prüfungen gewährleisten.“
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet und verschiedene Unterstützungsangebote insbesondere für Studierende, Lehrende und Forschende aus der Ukraine ins Leben gerufen beziehungsweise unter https://www.international.uni-mainz.de/hilfe-ukraine/ zusammengeführt. So sind über Förderprogramme wie die Philipp Schwartz-Initiative geflüchtete Forschende aus der Ukraine in verschiedenen Fachbereichen der JGU tätig, Projekte wie etwa die studentisch organisierte „Mainzer Sprachbrücke“ bieten Deutsch-Sprachkurse an der JGU und die Universität unterstützt das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine.