Auf der jüngsten Statuskonferenz Bioenergie in Leipzig kamen mehr als 150 Wissenschaftler aus dem Forschungsnetzwerk Bioenergie mit Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammen, um das spannende Potenzial biogener Rest- und Abfallstoffe für die Energiewende zu diskutieren. In über vierzig Vorträgen, fünf Workshops sowie einer Postersession präsentierten Forscher und Unternehmen Forschungserfolge und aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen. Fazit der dreitägigen Konferenz: Die Bioenergie ist ein wertvolles Puzzlestück in einem flexiblen und resilienten Energiesystem der Zukunft und leistet zugleich einen substantiellen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Energie aus biogenen Ressourcen ist ein wesentlicher Baustein für die Energiewende. Als Ergänzung zur wetterabhängigen Solar- oder Windenergie birgt sie besonderes durch ihre Speicherbarkeit und Flexibilität großes Potenzial. So können u. a. Hochtemperatur-Wärmebedarfe industrieller Prozesse gedeckt werden. Bioenergie kann aus den erstaunlichsten Quellen wie Klärschlamm, Grünschnitt oder Abfällen aus der Lebensmittelproduktion gewonnen werden. Durch innovative Technologien ist es zudem möglich, neben der energetischen Nutzung auch Produkte wie Biokohle, CO2 und Nährstoffe für eine nachhaltige Bioökonomie zu gewinnen.
Der Förderbereich „Energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bündelt diese Forschungsansätze, die bei der dreitägigen Statuskonferenz Bioenergie 2023 präsentiert wurden. Das Themenspektrum der Statuskonferenz reichte dabei von „Effizienter Klärschlammverwertung“ über „Biobasierten Wasserstoff“ bis zu „Emissionsminderung von Biomassefeuerungen“. In seiner Keynote bezeichnete der Referent für Energieforschungsförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Timo Haase, die energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe als wertvolles Puzzlestück für ein resilientes Energiesystem und dankte den Mitgliedern im Forschungsnetzwerk Bioenergie für ihren wichtigen Input.
Die Ergebnisse flössen auch in das neue Energieforschungsprogramm des BMWK ein, an dem momentan gearbeitet werde. Zukünftig werde unter anderem die Deckung von Hochtemperatur-Wärmebedarfen industrieller Prozesse eine wichtige Entwicklungsaufgabe sein. Daher werde die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der Bioenergie auf gewohntem Niveau weitergeführt, so Haase.
In ihrem Resümee zog die Leipziger Wissenschaftlerin Prof. Dr. Daniela Thrän (UFZ/DBFZ/Uni Leipzig) ein positives Fazit der Veranstaltung sowie der bisherigen Arbeit im Förderbereich: „Unser Ziel war es, mit der diesjährigen 11. Statuskonferenz Forschungsergebnisse zu evaluieren, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen, Ideen zu entwickeln und gemeinsam die Zukunft der Bioenergie in der Energiewende zu gestalten.
Die Basis dafür bieten Technologien und Konzepte für biogene Rest- und Abfallstoffe, die in den letzten Jahrzehnten im Förderbereich des BMWK entstanden sind und im Forschungsnetzwerk Bioenergie nicht nur intensiv diskutiert, sondern auch konkret bei der schnellen Markteinführung unterstützt werden. Mit Veranstaltungen wie der Statuskonferenz haben wir hierfür eine hervorragende Plattform geschaffen und aus meiner Sicht sehr gute Ergebnisse erzielt.“ Die nächste Statuskonferenz Bioenergie wird voraussichtlich im Herbst 2025 stattfinden.
Der Konferenzreader der Statuskonferenz Bioenergie steht als kostenfreier Download zur Verfügung: www.energetische-biomassenutzung.de/veranstaltungen/statuskonferenzen/statuskonferenz-bioenergie-2023/downloads