Cellulose ist eines der meist genutzten natürlichen Materialien. Ob in der Textil-, Verpackungs- oder Elektrotechnologie, Cellulose ist nicht mehr aus unserem Leben weg zu denken. Im Zuge der deutschen und internationalen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) der Bundesrepublik Deutschland wird jedoch immer deutlicher, das die Herstellung von Cellulose nicht mehr nur aus Resten der Holzindustrie erfolgt, sondern dass aktive Rodungen für die Gewinnung von Cellulose stattfinden.
Um diese Rodungen weitestgehend zu reduzieren, und somit die Wälder zu erhalten, für den Schutz der Biodiversität, Vermeidung von Bodenerosionen und zur Eindämmung der Erderwärmung, bietet Bakterielle Cellulose eine attraktive nachhaltige Alternative mit einem enormen Eigenschaftspotential. Sie ist reiner als pflanzliche Cellulose, da hier keine Lignin- oder Hemicellulosereste vorhanden sind. Zusätzlich hat Bakterielle Cellulose ein höheres Wasserhaltevermögen, eine höhere Hydrophilie und eine höhere Zugfestigkeit. Diese ergibt sich aus einer größeren Menge an Polymerisation und einer ultrafeinen Netzwerkarchitektur. Bakterielle Cellulose ist ein hervorragendes Beispiel für das Umdenken hin zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung und leistet einen wertvollen Beitrag für eine bessere Zukunft.
INNOVENT e.V. erweitert sein wissenschaftliches Spektrum hinsichtlich der Bioökonomie und nutzt seine Expertise, um die Anwendungsmöglichkeiten der Bakteriellen Cellulose weiter auszubauen. In diesem Zusammenhang wird die Cellulose in unterschiedlichsten Anwendungsszenarien hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ihrer Nutzbarkeit in Verbindung mit weiteren Materialien erforscht.
Ansprechpartner für die Arbeit mit Bakterieller Cellulose ist hierbei Frau Dr. Ronja Breitkopf aus dem Bereich Biomaterialien, die mit diesen und weiteren Projekten die Bioökonomie bei INNOVENT weiter etabliert und vorantreibt.
Die Industrieforschungseinrichtung INNOVENT e.V. analysiert, forscht und entwickelt seit fast 30 Jahren in den Bereichen der Oberflächentechnik, Magnetisch-Optische Systeme und Biomaterialien. Das wirtschaftsnahe Forschungsinstitut aus Jena beschäftigt etwa 130 Mitarbeiter, leitet verschiedene Netzwerke und führt bundesweit Fachtagungen durch. INNOVENT ist Gründungsmitglied der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse.