Das im Juli 2024 feierlich eröffnete Projekt soll mithelfen, die Artenvielfalt im Ampertal zu erhöhen. So ist zum Beispiel das Indische oder Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) ein Leckerbissen der stattlichen Tiere. Momentan weidet die kleine Wasserbüffelherde in dem feuchten Erlenwald, einer Teilfläche, der insgesamt sechs Hektar großen Biotopfläche. Auf der gegenüberliegenden Wiese, auf der die Herde bis vor Kurzem graste, wurde laut Professor Zahner bereits eine ansehnliche Fläche dieses sich außerordentlich stark ausbreitenden Neophyten dezimiert.
Wasserbüffel sind sehr robust und gerade an feuchte Standorte gut angepasst. Dank ihrer Spreizklauen sinken die bis zu einer Tonne schweren Tiere laut Volker Zahner, Professor für Zoologie, Wildtierökologie und Entomologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Stiftungsrat der Heinz-Sielmann-Stiftung in sumpfigen Böden kaum ein. Zahner ist zuversichtlich:
„Die Biodiversität profitiert gleich in mehrfacher Hinsicht, nicht nur, weil die Wasserbüffel das Springkraut eindämmen, sondern auch, weil sie halb offene Strukturen und somit Biotope für Amphibien schaffen, etwa für die selten gewordene Gelbbauchunke. Zudem produzieren sie Kuhfladen. 1000 Kilogramm Dung – das sind in der Folge 100 Kilo Insekten wie Mistkäfer und zehn Kilo Vögel.“
Eine von dem HSWT-Professor ausgegebene Bachelorarbeit beschäftigt sich demnach auch mit dem „Einfluss der Wasserbüffel auf die Struktur und die Vegetation von ausgewählten Probeflächen (Wald und Freiland)“. Die Arbeit wird von Julia Geitner durchgeführt und von Katrin Ketterer von der Fakultät Wald und Forstwirtschaft mit betreut.
Initiiert hat das Projekt die Heinz-Sielmann-Stiftung gemeinsam mit lokalen Behörden und der Gemeinde Allershausen, Eigentümerin der 5,3 Hektar großen Fläche. Die Wasserbüffelherde, die das Areal extensiv beweidet, stammt von Landwirt Martin Vogt aus Langenbach, der bereits bei Thonstetten bei Moosburg eine größere Herde dieser exotischen Tiere hält. Ein weiterer Fokus der wissenschaftlichen Begleitung neben der Artenvielfalt liegt auch darauf, ob sich damit das Wasserangebot in der Fläche erhöhen lässt. Denn Experten zufolge wird der Wasserpegel im Ampertal langfristig sinken.