Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil organisationaler Strategien

Mit Visionen für die Zukunft: Dr. Karl Michael Höferl leitet den neuen Studiengang Sustainability Management am IMC Krems und setzt Maßstäbe für nachhaltige Bildung. (c) IMC Krems, Pamela Schmatz

Seit September 2024 leitet Dr. Karl Michael Höferl das Institut Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie den neuen Bachelor-Studiengang Sustainability Management am IMC Krems. Der Studiengang, der im Wintersemester 2024/25 startete, vereint ökologische, soziale und betriebswirtschaftliche Aspekte, um Studierende auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Mit beeindruckender akademischer und beruflicher Erfahrung sowie einer Leidenschaft für nachhaltige Entwicklung hat Höferl eine klare Vision für seine neue Aufgabe.

Weg zurück zu den Wurzeln

Karl Michael Höferls Karriere beginnt in Krems, seiner Heimatstadt. Nach der Matura studierte er Raumplanung an der Technischen Universität Wien und Geografie an der Universität Wien. Seine Abschlüsse legten den Grundstein für seine spätere Karriere im Bereich Planung und Organisation. Bereits 2001 mitbegründete er das technische Büro „im-plan-tat Raumplanungs GmbH“, für das er bis 2005 als geschäftsführender Gesellschafter tätig war.

2005 wechselte er in die Wissenschaft und promovierte an der Universität für Bodenkultur Wien im Doktoratskolleg „dokNE – Nachhaltige Entwicklung“. Seine Dissertation zur Anpassung an den Klimawandel war der Start einer akademischen Laufbahn, die ihn an renommierte Universitäten wie die University of California in Santa Barbara, die HafenCity Universität Hamburg und die Universität Innsbruck führte. Zuletzt war Höferl als Senior Scientist am Technikum Wien tätig, bevor er 2024 ans IMC Krems wechselte.

Eine klare Vision für Nachhaltigkeit

Höferl verfolgt das Ziel, Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil organisationaler Strategien zu etablieren. „Ökonomische Aktivität muss in einem zeitgemäßen Kontext verstanden werden – basierend auf Konzepten wie der ‚Doughnut-Ökonomie‘“, erklärt er.  Neben der akademischen Ausbildung setzt er auf konkrete Maßnahmen am Campus: eine organisationsweite Carbon-Management-Strategie, intensivere Nachhaltigkeitsberichterstattung und den Verzicht auf Einwegplastik. Der Studiengang selbst legt großen Wert auf die Verbindung von Theorie und Praxis.

„Unsere Studierenden sollen lernen, wie verantwortungsvolles Wirtschaften funktioniert – und das nicht nur theoretisch, sondern direkt in Zusammenarbeit mit Praxispartnern“, so Höferl.

Ein einzigartiger Studiengang mit großem Potenzial

Die interdisziplinäre Ausrichtung macht den Studiengang laut Höferl besonders: „Die Kombination von betriebswirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Modulen in dieser Form ist einzigartig.“ Enge Kooperationen mit Praxispartnern ermöglichen es Studierenden, reale Projekte zu entwickeln und umzusetzen.

Langfristig möchte Höferl das Angebot erweitern, insbesondere für öffentliche Körperschaften, die Sozialwirtschaft und NGOs. „Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, um zukunftsfähige Lösungen für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu entwickeln“, betont er.

Forschen für eine nachhaltige Zukunft

Höferl widmet sich auch in der Forschung seiner Leidenschaft. Sein aktueller Fokus liegt auf Klimaresilienz und Carbon Management. Projekte wie „Car2Flex“, das bidirektional ladbare Fahrzeuge untersucht, und „SmallWinds“, das die Wahrnehmung von Windkraftanlagen erforscht, zeigen die Bandbreite seiner Arbeit. „Mich faszinieren besonders die Fragen, auf die es noch keine klaren Antworten gibt“, sagt er. Diese Begeisterung teilt er mit seinen Studierenden: „Die spannendsten Fragen sind oft jene, die wir nur gemeinsam lösen können.“

Persönliche Inspiration und Balance

Privat findet der Vater von drei Kindern Inspiration in der Familie. „Die Freude und Empathie unserer Kinder sind eine unerschöpfliche Quelle der Motivation“, erzählt er. Auch im Umgang mit seinen Studierenden lebt er diese Philosophie: „Be humble, ask and listen. Es gibt immer etwas Neues zu lernen.“

Zurück nach Krems – mit Weitblick

Obwohl er einst nicht glaubte, beruflich nach Krems zurückzukehren, sieht Höferl dies heute anders: „Am Beginn meines Studiums war mir klar: Krems sieht mich nicht mehr wieder. 30 Jahre später sehe ich die Sache ganz anders“, sagt er lächelnd. Mit Karl Michael Höferl hat das IMC Krems einen charismatischen Visionär gewonnen, der Nachhaltigkeit nicht nur lebt, sondern die Hochschule durch seine Expertise und Inspiration bereichert.