Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche

Foto (Universität Paderborn, Johanna Pietsch): Das diesjährige AStA-Sommerfestival markiert den Startpunkt für die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen bei Open-Air-Events in OWL – begleitet vom Forschungsvorhaben „NachhaltigkeitsKulturOWL“. Universität Paderborn

Das AStA-Sommerfestival lockt jedes Jahr tausende Besucher*innen an – und ist diesmal gleichzeitig ein Pilotprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Begleitet vom Forschungsvorhaben „NachhaltigkeitsKulturOWL“ markiert es den Startpunkt für die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen im Zusammenhang mit Outdoor-Kulturveranstaltungen in Ostwestfalen-Lippe.

Wenn sich am Donnerstag, 5. Juni, der Campus der Universität Paderborn in eine pulsierende Open-Air-Bühne verwandelt, ist es wieder soweit: Das AStA-Sommerfestival geht in die nächste Runde. Als eines der größten Campus-Festivals Deutschlands lockt es jedes Jahr tausende Besucher an – und ist diesmal gleichzeitig ein Pilotprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Begleitet vom Forschungsvorhaben „NachhaltigkeitsKulturOWL“ markiert das Festival den Startpunkt für die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen im Zusammenhang mit Outdoor-Kulturveranstaltungen in Ostwestfalen-Lippe (OWL).

Ziel ist es, nicht nur das Gelände sauber zu halten, sondern auch das Bewusstsein der Festivalgäste für Umweltthemen zu schärfen. Das dreijährige Forschungsprojekt „NachhaltigkeitsKulturOWL“, koordiniert von der Universität Paderborn, wird im Rahmen des Förderprogramms „Regio.NRW – Transformation (EFRE)“ mit insgesamt rund 320.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Wissenschaft trifft Praxis – Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche

Das Forschungsteam entwickelt gemeinsam mit regionalen Akteuren und dem Verbundpartner Schlosspark und Lippesee GmbH Strategien, wie die Kulturveranstaltungsbranche in OWL mit konkreten Maßnahmen und langfristigen Strukturen nachhaltiger und zukunftsfähiger gestaltet werden kann. „Wir möchten zeigen, dass kulturelle Outdoor-Veranstaltungen nicht im Widerspruch zu ökologischer Verantwortung stehen müssen“, sagt Prof. Dr. Beate Flath, Projektleiterin und Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement der Universität Paderborn.

„Mit den Pilotmaßnahmen für ausgewählte Veranstaltungen wollen wir Wege aufzeigen, wie Nachhaltigkeit mit Kreativität, Praxisnähe und wissenschaftlicher Fundierung Hand in Hand gehen kann.“ Besucher*innen können sogar schon vor Beginn einer Veranstaltung aktiv zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, indem sie ihre individuelle Anreise umweltfreundlich gestalten. Während viele bereits gängige Anreisemöglichkeiten wie den öffentlichen Nahverkehr oder das eigene Fahrrad im Blick haben, bietet auch das „Carsharing“ für Menschen ohne eigenes Auto eine stressfreie und umweltfreundliche Anreise durch die geteilte Nutzung von Fahrzeugen. „Dadurch wird der CO₂-Ausstoß pro Person reduziert, die Umwelt geschont und gleichzeitig das Verkehrsaufkommen spürbar entlastet. In Paderborn gibt es verschiedene Standorte – z. B. in unmittelbarer Nähe zur Universität direkt an der Warburger Straße“, so Prof. Flath weiter.

Nachhaltigkeit messen, verstehen und verbessern

Nach dem AStA-Sommerfestival stehen bereits die nächsten Veranstaltungen auf dem Programm des Projektteams, bei denen insbesondere der Aspekt der An- und Abreise untersucht wird. Beim Orange Blossom Special Festival in Beverungen werden Mobilitätsdaten der Besucher*innen erfasst, um daraus eine CO2-Bilanzierung zu erstellen und Strategien für eine nachhaltigere An- und Abreise zu entwickeln. Zudem wird auch beim Carnival der Kulturen in Bielefeld die Mobilität der Besucher*innen dokumentiert und analysiert. Die drei Veranstaltungen bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterführender individueller Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Open-Air-Veranstaltungen in OWL. Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes werden am Donnerstag, 12. Juni, im Rahmen des „Green Culture Festivals – Handabdruck. Wer wollen wir gewesen sein“ in Essen sowie im September auf der 16. Jahrestagung des Fachverbands für Kulturmanagement in Basel präsentiert.