
„Wir wollen unsere Infrastruktur zukunftssicher gestalten – gerade angesichts von Klimawandel und Extremwetterlagen. Die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule ist hierfür ein entscheidender Baustein“, betont Landrat Boos. Das Projekt RIOT baut auf dem Hochwasserfrühwarnsystem auf, das kürzlich am Pegel in Thür mit modernster Technik ausgestattet wurde. Dort kommen unter anderem ein Radarsensor, ein wetterfester Schaltschrank sowie ein sogenanntes LoRaWAN-Gateway zum Einsatz – ein IoT-Gerät, das Daten über große Entfernungen überträgt. Im neuen Projekt RIOT (Resiliente IoT-Infrastrukturen) liegt der Fokus darauf, diese Technik noch robuster und ausfallsicherer zu gestalten.
„Wir testen eine doppelte Funkanbindung mit zwei unterschiedlichen Netztechnologien. So stellen wir sicher, dass auch im Krisenfall wichtige Daten wie Wasserstände zuverlässig übertragen werden“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Kiess von der Hochschule Koblenz. Das System erkennt automatisch Verbindungsabbrüche und wechselt eigenständig auf die alternative Übertragungstechnologie.
Der Testlauf unter realen Bedingungen wird noch im Juli starten. Dazu werden weitere kommunale Pegelstandorte im Landkreis mit der neuen Technik ausgestattet. Der Prototyp wird seit 2023 von der Hochschule Koblenz, der mCloud Systems GmbH und der TU Chemnitz entwickelt und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gefördert.
Für die Smarte Region MYK10 ist die Kooperation ein Vorzeigeprojekt: „Hier zeigt sich, wie Digitalisierung konkret und unmittelbar zur Sicherheit der Menschen beiträgt“, sagt Projektmanagerin Tahmineh Bahadorizadeh, zuständig für die Bereiche „Smarte Umwelt“ und „Smarte Daten“. Das Projekt verfolgt zudem das Prinzip Public Money, Public Code. Die entwickelten Lösungen sollen öffentlich zugänglich gemacht und auch von anderen Kommunen genutzt werden können.