red.„Die Umsätze im Onlinehandel haben im Laufe der letzten Jahre massiv zugenommen. Auf diese Entwicklungen müssen der örtliche Einzelhandel wie auch die Gemeinden in Baden-Württemberg reagieren. Mit dem Projekt ‚Lokaler Online-Marktplatz‘ können wir für den Ländlichen Raum durch digitale Lösungsansätze Verbesserungen im Bereich der Nahversorgung erreichen. Durch die Bündelung von Handels-, Dienstleistungs- und Behördenangeboten auf einem attraktiven lokalen Online-Marktplatz, können die Versorgungsstrukturen vor Ort kundenfreundlich gestärkt werden“, erklärte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, anlässlich des Ausschreibungsstarts zum Ideenwettbewerb Lokaler Online-Marktplatz am Donnerstag (19. April) in Stuttgart.
Ziel des Ideenwettbewerbs ist die Belebung des innerörtlichen Handels durch einen Lokalen Online-Marktplatz. Mit diesem sollen Bestellungen mit regionaler Qualität, lokalem Bezug und gleichem Komfort wie bei großen E-Commerce-Plattformen erfolgen können. Gleichzeitig soll ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden, um den Mehrwert für die Kommunen, Kunden und Unternehmer zu steigern. Das bedeutet, dass neben dem Marktplatzgedanken auch ein umfangreiches Informationsangebot auf einer digitalen Plattform platziert werden soll.
„Ein solches Online-Portal eröffnet die ideale Gelegenheit, die verschiedenen Potentiale einer Kommune im Ländlichen Raum zusammenzuführen. Einerseits besteht die Chance, Informationen und lokale Nachrichten aus der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Andererseits kann auf die Leistungsfähigkeit der ansässigen Gewerbetreibenden und Einzelhändler vor Ort aufmerksam gemacht werden und es können Interessenten bei der Suche nach regionalen und lokalen Angeboten unterstützt werden. Ein Trend zu regionalen und lokalen Produkten ist nicht nur bei den Verbrauchern festzustellen, sondern ist nahezu im gesamten Handelsportfolio angekommen“, so Hauk. Die Stärke der lokalen Geschäfte mit ihrer Verfügbarkeit vor Ort könne durch lokale Online-Marktplätze mit der Stärke des Online-Handels verbunden werden und biete dieselben Annehmlichkeiten wie bei großen Handelsplattformen.
Förderbetrag bis zu 200.000 Euro möglich
Am Ideenwettbewerb können kreisangehörige Städte und Gemeinden des Ländlichen Raumes teilnehmen. Interkommunale Zusammenschlüsse sind ebenso möglich wie wünschenswert. Prämiert werden die Konzepte der Kommunen zum Aufbau eines Lokalen Online-Marktplatzes im Ländlichen Raum. Eine Förderung erfolgt für den im Konzept dargestellten Aufbau des Lokalen Online-Marktplatzes. Die Höhe des Förderbetrages orientiert sich an der Konzeption des Lokalen Online-Marktplatzes und kann bis zu 200.000 Euro betragen. Interessierte Kommunen können ihre Bewerbungsunterlagen zur Teilnahme am Ideenwettbewerb beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz einreichen.
Als Partner des Projektes stehen dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz der Gemeindetag Baden-Württemberg und der Handelsverband Baden-Württemberg zur Seite. „Der digitale Fortschritt macht auch vor den Kommunen im Ländlichen Raum nicht Halt und verändert sowohl Ortskerne, wie auch das Verbraucherverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Die Digitalisierung und die Möglichkeiten lokaler Online-Marktplätze bieten hierbei eine große Chance für unsere Kommunen. Mit ihrer Verwaltungserfahrung und Managementfunktion sind die Kommunen bestens dafür geeignet, die federführende Rolle bei der Ausgestaltung lokaler Online-Markplätze zu übernehmen“, unterstrich der Präsident des baden-württembergischen Gemeindetages Roger Kehle.
„Der Onlinehandel hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Dies ist vor allem für alteingesessene Geschäfte in den Ortskernen spürbar. Mit dem Ideenwettbewerb Lokaler Online-Marktplatz wollen wir zum einen die Kundenbereitschaft zum lokalen Einkauf erhöhen und zum anderen dem örtlichen Einzelhandel die Chance bieten, an den Möglichkeiten digitaler Verkaufsplattformen teilhaben zu können. Eine Belebung des innerörtlichen Handels steht dabei ebenso im Fokus wie ein vom Kunden zwischenzeitlich erwartetes Maß an Einkaufskomfort“, sagte der Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg Hermann Hutter. „Damit können erhebliche Verbesserungen für den Ländlichen Raum im Bereich der Nahversorgung erreicht werden. Durch lokale Online-Marktplätze erhoffen wir uns eine zusätzliche regionale Wertschöpfung“, so der Minister abschließend..