Aus den Wäldern ins Rampenlicht

Luchs © Robert Guenther / WWF

Derzeit gibt es hierzulande gerade einmal 85 erwachsene Luchse in freier Wildbahn. Die Tierart ist in Deutschland damit weiterhin vom Aussterben bedroht. Das erklärt die Naturschutzorganisation WWF anlässlich des Internationalen Tag des Luchses am morgigen 11. Juni. Zu den Hauptgefährdungsursachen der streng geschützten Katzen gehören laut WWF die Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen oder illegale Tötungen aufgrund mangelnder Akzeptanz. Zudem seien ein grenzenloser Schutz und damit eine länderübergreifende Luchsstrategie notwendig, um den sich erst langsam erholenden Bestand in Europa dauerhaft zu stabilisieren.

„Luchse gehören ebenso in unsere Natur wie der Rothirsch, das Eichhörnchen und der Schwarzstorch. Nachdem sie lange Zeit aus unseren Wäldern verdrängt wurden, haben wir nun die Chance, sie bei der Rückkehr in ihre ursprünglichen Lebensräume zu begleiten“, sagt Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland.

Mutter und Jungtier © Staffan Widstrand / WWF

Der Aktionstag am 11. Juni wurde im Rahmen des grenzübergreifenden Luchsprojektes 3Lynx gemeinsam mit über zehn Partnern in Deutschland, Tschechien, Österreich, Italien und Slowenien ins Leben gerufen. Mit zahlreichen Aktionen rund um den internationalen Luchstag – von Ausstellungen, Vorträgen, Infoveranstaltungen für Schulklassen, Führungen über Veranstaltungen für Familien – machen die Projektpartner gemeinsam auf die streng geschützte, heimliche Katze in unseren Wäldern aufmerksam.

Verbreitung des Eurasischen Luchses in Europa © WWF

Veranstaltung bei Arnschwang im Bayerischen Wald am 11. Juni

Zum internationalen Tag des Luchses am 11.06. veranstalten die Projektmitarbeiter von 3Lynx zusammen mit der Kreisgruppe Cham des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. im LBV-Zentrum „Mensch und Natur“ in Nößwartling bei Arnschwang ein regionales Treffen für alle, die sich für die heimischen Katzen und deren Schutz interessieren und einsetzen. Das Angebot richtet sich in diesem Jahr insbesondere auch an Kinder und Familien.

Über das Projekt 3Lynx

Große Beutegreifer wie der Luchs kennen keine Landesgrenzen, sie brauchen transnationale Projekte wie 3Lynx. Im Rahmen des internationalen Projekts setzen sich Bayern, Tschechien und Österreich gemeinsam für den Schutz und Erhalt des Luchses ein. Der Austausch mit den unterschiedlichen Interessengruppen steht neben dem Luchs-Monitoring und der Entwicklung von populationsübergreifenden Managementstrategien im Fokus des Projekts. Die Projektpartner auf deutscher Seite sind das Bayerische Landesamt für Umwelt und der WWF Deutschland. Das Projekt 3Lynx wird zum größten Teil durch das Programm Interreg Central EUROPE finanziert, das die grenzübergreifende Zusammenarbeit zentraleuropäischer Länder zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen fördert. Dank der engen Zusammenarbeit erhalten die Experten einen umfassenden Überblick über die Verbreitung dieser mobilen, nachtaktiven Tiere und teilen ihr Wissen mit der Öffentlichkeit. Mehr unter www.3lynx.eu