Grüne Bushaltestellen

Grüne Bushaltedächer in Holland

Die niederländische Stadt Utrecht hat ihre Bushaltestellen in den Dienst der Biodiversität zu stellen. Auf den ersten Blick nicht aufregend, aber eingedenk der Tatsache, dass es sich um über 300 Stationen handelt, doch ein ernsthaftes Vorbildprojekt. Die Bushaltestellen wurden mit einem Sedumdach ausgestattet, diese Anlage sorgt für eine Reduzierung der Partikel in der Luft, was die Luftqualität direkt verbessert.

Sedum ist eine der unkompliziertesten Pflanzen. Man findet die Pflanzen, je nach Art, unter ganz unterschiedlichen Namen im Handel: Trippmadame, Mauerpfeffer oder Fetthenne. Die letztgenannte Bezeichnung referiert auf die kräftigen Blätter, die wasserspeichernde Eigenschaften haben. Botanisch gesehen ist die Pflanze ein Teil der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae), zu der gut 500 verschiedene Fettpflanzen gehören.


Zahlreichen Sedum-Arten sind in der Lage, dank ihrer Sukkulenz und Genügsamkeit, sich nahezu vollständig selbst versorgen. Ob auf der kargen Mauerkrone, im Schatten der Gehölze, auf dem sonnendurchfluteten Dachgarten oder am abgasverseuchten Straßenrand. Die Fetthenne etwa hat für jeden Bedarf die passende Variante auf Lager.


Die Bezeichnung Sedum bezieht sich auf einen angepassten Stoffwechsel. Nachts wird Kohlendioxid über die Spaltöffnungen aufgenommen und in Apfelsäuren umgewandelt. Am Tage werden die Apfelsäuren mithilfe des Sonnenlichts abgebaut und Fotosynthese durchgeführt. Während des heißen und trockenen Tages wird der Feuchtigkeitsverlust minimiert. Hierdurch ist ein Sedumdach zu jeder Jahreszeit schön und besonders pflegeleicht und kann die Städten Grünflächen auch an schwierig zu pflegenden Stellen bieten. Sedum kommt in der gesamten nördlichen Hemisphäre vor, oft in trockeneren, felsigen Gebieten. Viele Sedum-Pflanzen findet man in der freien Natur auf alten Mauern von Burgen, Festungen und Kirchen.