NABU-Insektensommer in die zweite Runde gestartet

Der NABU-Insektensommer geht in die zweite Runde. Deutschland zählt wieder zehn Tage lang Insekten. Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ startete der NABU am Freitag Teil zwei seiner bundesweiten Citizen-Science-Aktion. Bis zum 11. August sind wieder Naturfans in ganz Deutschland aufgerufen, Sechsbeiner zu beobachten, zu notieren und an den NABU zu melden.

„Die Idee ist einfach: Jeder kann mitmachen und uns berichten, welche Sechsbeiner in seiner Umgebung fliegen oder krabbeln – gerne auch am Urlaubsort. Vor allem jetzt im Hochsommer ist es besonders spannend, weil viele der in Deutschland heimischen Insektenarten als ausgewachsenes Tier unterwegs sind und leichter zu sehen und zu bestimmen sind. Üben kann man übrigens prima mit unserem Insektentrainer“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Neben zirpenden Heuschrecken wie dem Grünen Heupferd sind vor allem Libellen an Seen und Flüssen zu beobachten, so zum Beispiel die farbenprächtige Blaugrüne Mosaikjungfer. Der NABU-Insektentrainer stellt 16 in Deutschland häufig vorkommende Arten anschaulich und detailliert vor.

Prominente Unterstützung zum Start seiner Mitmach-Aktion erhielt der NABU am heutigen Freitag von TV-Moderator („Wissen macht Ah!“, „Quarks“) und Botschafter der UN-Dekade Biologische Vielfalt Ralph Caspers. Zwischen Lavendel, Disteln und Storchschnabel ging der beliebte TV-Moderator mit NABU-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Insektenfans im Naturgarten von Anne Rixmann in Köln auf Insektensuche. Die Schauspielerin ist prominentes Mitglied des Kölner Stunk-Ensembles.

Distelfalter Foto: Helge-May

„Ich finde Insekten wichtig, weil sie wichtig SIND. Ohne Insekten würden wir ganz schön in der Scheiße stecken. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn man sich nur mal vorstellt, wie viele Hundehaufen Insekten jährlich wegschaffen. Wenn es das nicht gäbe – gar nicht auszudenken“, so Ralph Caspers. Beobachten und zählen ist fast überall möglich: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Melden kann man unter www.insektensommer.de oder direkt von unterwegs per Smartphone über die NABU-App „Insektenwelt“.

Heupferd Foto: Helge May

Bei der ersten Zählung in diesem Jahr vom 31. Mai bis 9. Juni nahmen 6.400 Insektenfans teil und gaben über 3.600 Meldungen ab. Im vergangenen Jahr beteiligten sich in beiden Zählräumen zusammen genommen 18.000 Menschen mit über 7.300 Beobachtungen. „Die Teilnehmer haben bei der ersten Zählung vor allem die Natur direkt vor der Haustür erkundet und Ergebnisse vom Balkon, aus dem Garten oder Park gemeldet. Das am häufigsten gesehene Insekt war die Steinhummel“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. Insgesamt seien in Deutschland rund 33.000 Insektenarten heimisch.

Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Der Insektensommer findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Gezählt wird zweimal im Jahr, einmal im Früh- und einmal im Hochsommer.