Gemeinsam für das Klima eintreten und die Klimabilanz verbessern. Das wollen, so das niedersächsische Landwirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung, Vertreter der lokalen Landwirtschaft und dreier Dorfregionen in den Landkreisen Gifhorn, Emsland und Northeim. Dafür entwickelten sie das Modellvorhaben „KlimaAllianz Dorfentwicklung und Landwirtschaft“, das fachlich vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt und mit Landesmitteln in Höhe von rund 102.000 Euro gefördert werden soll. Der Landkreis Gifhorn hatte als Projektträger heute (Montag) zu einer Auftaktveranstaltung in das Schloss Gifhorn geladen.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast beglückwünschte den Projektträger sowie die Beteiligten Projektpartner, die Landwirtschaftskammer sowie die Dorfregionen Holte Lastrup (LK Emsland), Samtgemeinde Wesendorf (LK Gifhorn) und Leineweber-Sechseck (LK Northeim): „Ich beobachte, dass die Landwirtschaft in Dorfentwicklungsprozessen immer weniger Thema in der öffentlichen Diskussion ist. Dabei bietet gerade dieser Bereich nach wie vor erhebliche Potentiale für die dörfliche Entwicklung. Das gilt auch für die Anpassung an den Klimawandel.“ Nur zusammen könne man die Klimafragen in den Dörfern und auf den landwirtschaftlichen Betrieben beantworten.
„Ländliche Regionen sowie die Landwirtschaft stellen unter anderem die Basis der Lebensmittel- und Energieversorgung und bieten viel Raum zur Entfaltung und Erholung. Die großen gesellschaftlichen Themen wie etwa der Klimawandel machen somit auch vor dem ländlichen Raum nicht Halt. Dorfregionen sowie die Landwirtschaft stehen vor enormen Herausforderungen. Beide müssen sich den neuen Anforderungen stellen, wenn sie verantwortungsvoll und zukunftsfähig handeln wollen“, so Landrat Dr. Andreas Ebel.
Das sind die Ziele des Projekts:
Innerhalb des Modellvorhabens soll untersucht werden, inwieweit mit der lokalen Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit den übrigen Akteuren in der regionalen Dorfentwicklung Beiträge zur Verbesserung der Nachhaltigkeit – insbesondere der Klimabilanz der Dörfer – erarbeitet und umgesetzt werden können. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig, weswegen auf eine Win-win-Situation für alle Beteiligten als Anreiz gesetzt wird: Landwirte sollen innerhalb des Projektes Möglichkeiten eröffnet werden, ihre Bewirtschaftung noch nachhaltiger und klimaeffizienter zu gestalten und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Neue Potenziale wie die energetischen Nutzung von Reststoffen
Die Dorfregionen und Kommunen verbessern ihre CO2-Gesamtbilanz und gewinnen mit der lokalen Landwirtschaft für ihre Klimastrategien einen wichtigen Partner im ländlichen Raum hinzu. Perspektivisch sollen auch neue Potenziale – zum Beispiel bei der energetischen Nutzung von Reststoffen – genutzt werden. Nicht zuletzt fördere das Vorhaben auch die „Kommunikation zwischen der Landbevölkerung, den Landwirten und den Kommunen. Miteinander reden, und nicht übereinander!“, so Ministerin Otte-Kinast. Sie sei schon jetzt beeindruckt von der großen Resonanz der ersten Veranstaltung und sehr gespannt auf die Modellergebnisse. Nach der zentralen Auftaktveranstaltung sollen in jeder Dorfregion kleinere lokale Auftaktrunden auf landwirtschaftlichen Betrieben folgen. Hintergrund: Entstanden ist das Modellvorhaben nach Vorbild des erfolgreichen Vorgängerprojektes „Dorfentwicklung und Klimaschutz“. Inhaltlich wurde insbesondere die Zielgruppe um die Akteure aus der Landwirtschaft erweitert. Das Projekt wird mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) nach der ZILE-Richtlinie gefördert.