Mit dem Ziel, die Plastikverschmutzung der Meere zu stoppen, gründet sich heute die „Freundesgruppe gegen die Plastikverschmutzung der Meere“. Freundesgruppen sind Koalitionen von Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UNO), die sich zusammenschließen, um bestimmte globale Probleme zu lösen. Dazu Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland: „Pro Minute gelangt eine LKW-Ladung Plastikmüll in die Weltmeere, es ist also höchste Zeit, den Plastikeintrag in die Meere zu stoppen. Die Gründung der Freundesgruppe zeigt, dass die Plastikflut weltweit ernst genommen wird. Wir stehen allerdings noch am Beginn eines Weges, an dessen Ziel nur ein globales Abkommen gegen Plastikmülleintrag in die Meere stehen kann.“
Der WWF begrüßt, dass Deutschland Gründungsmitglied der Gruppe ist. Das zeige, dass die Bundesregierung den Kampf gegen die Plastikflut ernst nehme. Als drittgrößten Exporteur von Plastikmüll weltweit sieht die Umweltorganisation Deutschland verstärkt in der Pflicht, sich gegen die Plastikverschmutzung der Meere einzusetzen. Dazu Vesper: „Um unsere Meere zu schützen, brauchen wir ein internationales Abkommen, das weltweit die Müllreduktion, ein verbessertes Abfallmanagement und die Beendigung der Plastikvermüllung der Meere verbindlich verankert. Auf dem UN-Umweltgipfel im letzten Jahr scheiterte der erste Anlauf für ein solches Abkommen. Die Freundesgruppe gibt am Tag der Ozeane nun neue Hoffnung für Seevögel, Meeresschildkröten und andere durch Plastik bedrohte Meeresarten.“
Hintergrund: Freundesgruppe gegen die Plastikverschmutzung der Meere
Freundesgruppen werden von den Ständigen Vertretungen von Mitgliedsstaaten bei den Vereinten Nationen organisiert. Es gibt eine Vielzahl von Freundesgruppen, unter anderem zu nachhaltigen Städten sowie Klima und Sicherheit. Die hochrangige Auftaktveranstaltung der Staatenkoalition gegen Plastikverschmutzung der Meere beginnt heute um 15 Uhr deutscher Zeit. Wegen der Corona Pandemie findet sie virtuell statt. Norwegen, Antigua und Barbuda sowie die Malediven sind die Vorsitzenden der Gruppe. Als einziger nicht-staatlicher Akteur ist auch der WWF ein Gründungsmitglied. In Zukunft organisiert die Gruppe zum Beispiel hochrangige Treffen auf Staatschef- oder Ministerebene, etwa am Rande von offiziellen UN-Veranstaltungen in New York. Außerdem unterstützt sie die Anstrengungen auf dem Weg zur UN-Umweltversammlung 2021, die das vom WWF geforderte Abkommen beschließen kann.