Ist Hanf ein nachhaltiger Rohstoff?

Berauschende Nachricht

Symbolfoto: Pixabay

Mehr und mehr wird die vielseitige und bereits uralte Nutzpflanze wiederentdeckt. Inzwischen werden daher immer mehr Produkte aus Hanf hergestellt. Einer der Gründe liegt sicherlich darin, weil es sich hier um einen sehr nachhaltigen Rohstoff handelt. Bedenkt man, dass die Menschen in China und auch in Persien den Hanf bereits vor 12.000 Jahren nutzten, um daraus sowohl Textilien als auch Papier herzustellen, wird der Nutzwert schnell deutlich.

Doch seit inzwischen zwei Jahren ist Cannabis auch ein großes Thema auf den internationalen Aktienmärkten. Ein Grund dafür liegt vor allem darin, dass immer mehr Länder die Pflanze zumindest für medizinische Zwecke legalisieren. Hier entsteht ein zunehmend großes Potenzial. Viele möchten daher Cannabis Aktien kaufen, um vom Trend zu profitieren.

Das große Potenzial des Hanfes

Natürlich ist er den meisten vermutlich als die Pflanze bekannt, aus der Drogen hergestellt werden. Doch der Hanf ist natürlich weit mehr als nur ein Drogenlieferant. Zu allererst handelt es sich um eine Nutzpflanze, die auch einen fantastischen textilen Rohstoff zur Verfügung stellt. Sieht man einmal von schlechtem Ruf der Hanfpflanze für die Cannabis Gewinnung als Droge ab, so wird schnell deutlich, welch überaus großen Nutzen das Cannabis inzwischen in der Medizin aufweist. Letztlich liegt darin auch der Grund, warum nun immer mehr Länder das Cannabis legalisieren.

Verdrängt wurde der Hanf vor allem durch die Industrialisierung. Die Baumwollverarbeitung nahm dank der neuen Maschinen stark an Bedeutung zu. Ähnlich erging es dem Hanf auch bezüglich seiner Bedeutung in der Medizin. Der Grund dafür waren die enormen Fortschritte der Pharmaindustrie. Schließlich wurde der Anbau von Hanf nach dem zweiten Weltkrieg sogar ganz verboten.

Doch seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf in Deutschland nun aus gutem Grund wieder erlaubt. Anders als der herkömmliche Hanf ist der Nutzhanf arm an THC (=Tetra-Hydro-Cannabinol). Damit eignet er sich nicht für Weiterverarbeitung zu Drogen. Für die Landwirte stellt das allerdings eine ganz eigene Problematik dar. Denn genau dieses Saatgut, das den THC-Grenzwert (<0,2%) nicht überschreitet, ist derzeit noch schwer zu bekommen.

Der Hanf und seine ökologischen Vorteile

Anders als die Baumwolle wächst der Hanf beinahe auf jedem Boden, denn er ist äußerst anspruchslos. Damit entfallen lange Transportwege oder auch die Notwendigkeit einer intensiven Bewässerung. Damit punktet der Hanf gegenüber Baumwolle sehr deutlich.

Hanf muss zudem auch nicht mit Herbiziden bespritzt werden. Er wird vier Meter hoch und gibt durch sein dichtes Blätterwerk allen Beikräutern auf dem Feld auf Grund des Lichtmangels überhaupt keine Chance zu wachsen. Hinzu kommt noch, dass Hanf gegen Pilzbefall resistent ist, damit kommen beim Hanfanbau auch keine Fungizide zum Einsatz.

Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass in Hanffeldern sehr viele Insekten ein Zuhause finden, was sich natürlich auch sehr positiv auf den Vogelbestand auswirkt.

Hanf ein vielseitiger Produktlieferant

Wie bereits erwähnt, können vom Hanf wirklich alle Bestandteile für die unterschiedlichsten Produkte hergestellt werden. Damit bietet der Hanf eine unglaublich hohe Wertschöpfung.

Das bieten die Hanf Fasern

Gewonnen werden die Fasern aus den dicken Stängeln des Hanfes. Im Handel finden sich diese verarbeiteten Fasern dann zum Beispiel als Hanfseile oder auch als Dichtungsmaterial, ebenso wie in der Innenverkleidung von Autos wieder. Doch das ist bei Weitem noch nicht alles, denn auch Papier wird aus den Hanffasern hergestellt. Zudem wird die Hanffaser auch für jede Art von Textilien verwendet. Dazu zählen unter anderem die Kleidung, Matratzen, Handtücher oder auch Rucksäcke.

Darüber hinaus wird die Hanffaser aber auch als Baustoff wie zum Beispiel Dämmwolle verarbeitet. Der besondere Vorteil hier ist, dass die Fasern atmungsaktiv, staubarm und hautverträglich sind. Werden die Pflanzenteile gepresst und verleimt, so entstehen aus der Hanffaser sogar Bretter. Auf diese Weise entstehen tolle Möbel.

Das bieten die Hanf-Früchte

Tatsächlich produziert der Hanf aber auch kleine essbare Früchte. Hierbei handelt es sich um kleine Nüsse, die äußerst reich an Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten sowie gesättigten Fettsäuren sind. Aus ihnen lässt sich sowohl Mehl als auch Müsli oder Brot herstellen.

Das bieten die Hanfsamen

Wie die Früchte des Hanfes, so sind auch die Samen essbar. Verwendet werden sie beispielsweise für die Herstellung von Brotaufstrichen, Schokolade oder für Teile des Brotes. Doch auch Speiseöl kann aus Hanfsamen gewonnen werden. Zusätzlich findet sich das weiterverarbeitete Öl auch in Kosmetika wieder. Ebenso kann man die weiterverarbeiteten Hanfsamen in Lacken und Farben finden.

Da die Hanfsamen Tenside enthalten, können sie auch für die Herstellung biologischer Waschmittel verwendet werden.

Besonders wichtig ist aber die pharmazeutische Bedeutung der Hanfsamen. Vielfach findet hier das Hanföl seinen Einsatz bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder auch bei Allergien. Zudem hemmt das THC Übelkeit. Bei Aids-Kranken und Krebstherapien findet das Hanföl seinen Einsatz als Appetitanreger. Schon jetzt ist allerdings klar, dass die medizinischen Wirkungen von Cannabis noch am Anfang stehen.

Das bieten die Blätter und Pflanzenreste

Sie finden ihren Einsatz in Kraftwerken. Hier wird die Biomasse für erneuerbare Energien verwertet. Für Tiere kann dann aus den Resten der Stängel eine sehr saugfähige Einstreu hergestellt werden.