TU Braunschweig: Messung von Windparkeffekten

Cessna F406 D-ILAB mit Nasenmast. Bildnachweis: Stephan Kocks

Für das Projekt X-Wakes sind bei einer Messkampagne in diesem Sommer zwei Flugzeuge im Einsatz, um die räumliche Verteilung und die Erholung des Windfeldes vor und hinter Offshore-Windparks zu untersuchen. Für das Projekt wird ein umfangreicher Datensatz erhoben, um die Windverhältnisse über der Nordsee und die Wechselwirkung von Windparks und Atmosphäre zu analysieren. Für die letzten Messflüge im Projekt kommen dabei sogar erstmalig zeitgleich zwei Forschungsflugzeuge der Technischen Universität Braunschweig zum Einsatz.

Die Cessna F406 D-ILAB, das neue Forschungsflugzeug der TU Braunschweig, vermisst in den Messkampagnen die Anströmbedingungen; die Dornier 128 D-IBUF die Atmosphäre hinter den Windparks. Ausgestattet sind beide Flugzeuge mit einem Nasenmast zur Messung von Temperatur, Feuchte und Wind, sowie die Dornier-128 mit Kameras und einem Laserscanner zur Messung des Seegangs. Durch die gleichzeitigen koordinierten Flüge können zeitliche und räumliche Unterschiede voneinander getrennt bestimmt werden.

Auch die bisherigen fluggestützten Messdaten vor und hinter Offshore-Windparks mit der Dornier 128 sind weltweit einmalig. Sie sind nach Projektende in vollem Umfang öffentlich verfügbar und stehen im Anschluss Forschung und Industrie zur Validierung von Modellen zur Verfügung. Im Projekt X-Wakes stehen außerdem weitere Messdaten im Bereich der Nordsee und von Satelliten zur Verfügung. Die Daten werden zur Weiterentwicklung von Modellen verschiedener Komplexität verwendet. Ziel ist es, realistische Vorhersagen des Ertrags von Offshore-Windparks zu bekommen, um den weiteren Ausbau von Windparks auf der Nordsee zu optimieren.

„Für die Messungen mit zwei Flugzeugen haben wir ein kurzes Zeitfenster: Seit 2020 ist das neue Forschungsflugzeug D-ILAB in Betrieb, das die D-IBUF nach über 35 Jahren im Dienste der Forschung an der TU Braunschweig ablöst. Im Herbst kommt die D-IBUF ins Deutsche Museum nach Oberschleissheim“, erläutert die wissenschaftliche Sprecherin des Projekts, Dr. Astrid Lampert von der TU Braunschweig.