Die gemeinsame Absichtserklärung von 29 Akteuren aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Gestaltung der Bioökonomieregion Mitteldeutschland wurde heute in Berlin dem Bioökonomierat der Bundesregierung übergeben. Das Gremium erachtet diese Initiative für wegweisend beim Aufbau der industriellen Bioökonomie und wird sie in seine Arbeit einfließen lassen.
Sicherung und Entwicklung einer nachhaltigen Rohstoffbasis, Aufbau und Stärkung biobasierter Wertschöpfungsketten und die Förderung innovativer Produkte und Verfahren: Dies sind einige der ambitionierten Ziele, die sich in der am 23.05.2022 an den Bioökonomierat überreichten Absichtserklärung zur Gestaltung der Bioökonomieregion Mitteldeutschland wiederfinden.
Das Papier ist das Ergebnis eines gemeinsamen Strategieprozesses der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) mit Unterstützung des BioEconomy e.V. im Rahmen des Projektes Projekts „Modellregionen der Bioökonomie im Mitteldeutschen Revier und im Lausitzer Revier“ (MoreBio). Der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wurde es auf dem 1. Mitteldeutschen Bioökonomiekongress am 2. Mai dieses Jahres in Altenburg.
„Als Bioökonomierat verstehen wir die Bioökonomie als Hebel hin zu einer nachhaltigen Form des Wirtschaftens. Damit sie ihr Potenzial in der Fläche schnell und umfassend entfalten kann, gilt es unter anderem die Zusammenarbeit zwischen bundeslandspezifischen Aktivitäten untereinander sowie denen auf Bundes- und Landesebene zu intensivieren. Daher begrüßen wir länderübergreifende Aktivitäten wie die Bioökonomieregion Mitteldeutschland.“ sagt Ratsmitglied Prof. Dr. Michael Böcher.
„Um den nachhaltigen Strukturwandel des Mitteldeutschen und des Lausitzer Reviers hin zu einem biobasierten Wirtschafts- und Lebensraum aktiv zu gestalten, schließen sich regionale Unternehmen, universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und -zentren sowie Akteure der regionalen und überregionalen Wirtschaftsförderung zusammen. Gemeinsam kann so der Wandel gestaltet und die Modellregionen zu einem international sichtbaren Schaufenster für die gelingende Transformation werden.
Dies geschieht unter dem Leitbild einer nachhaltigen Bioökonomie, die auf modernsten Technologien beruht und zudem die Natur zum Vorbild hat, Stoff- und Energie- Kreisläufe schließt und die Bedarfe einer nachhaltig transformierten Gesellschaft bedient. Somit wird die Bioökonomie zu einem konkret erfahrbarem Treiber und Impulsgeber für die Innovations- und Wachstumsregion Mitteldeutschland. Um diese Entwicklung voranzutreiben, wird ein langer Atem, eine starkes Netzwerk und die Vernetzung aller Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gebraucht“, so Ratsmitglied Prof. Dr. Stefanie Heiden.
Der komplette Text der Absichtserklärung sowie eine Karte mit innovativen Bioökonomie-Projekten in Mitteldeutschland ist abrufbar unter: https://www.mitteldeutschland.com/de/biooekonomie/
Die Bioökonomie länderübergreifend voranbringen
Im Anschluss an die Übergabe der Absichtserklärung fand ein Workshop des Bioökonomierats statt. Auch hier wurde intensiv mit Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Landesinitiativen der Bioökonomie in den Bundesländern diskutiert, wie eine Stärkung der Regionen und eine engere Zusammenarbeit zwischen Bundesländern und auf Bund-Länder-Ebene erfolgen kann.
https://www.biooekonomierat.de/veranstaltungen/berichte/2022/dialog-mit-laenderi…